“Ich kenne dieses Werk nicht gut genug, um es langsam spielen zu können.” [Franz Liszt]

“Wissenschaftlich gesehen wären die wichtigsten Schulfächer Musik, Sport, Theaterspielen, Kunst und Handarbeiten.” [Manfred Spitzer, Hirnforscher]

Checkliste für schwierige Stellen beim Klavierspielen

Klavierspielen erfordert regelmäßige Übung. Ich (Bernd) muss mich immer wieder an gute Hinweise erinnern. Deshalb diese Checkliste von (externer Link!) Berenike.

Spiele die Stelle so schnell Du kannst, dann spiele sie im Schneckentempo

Spiele eine schwierige Stelle so schnell Du kannst. Dabei ist es egal, welche Fehler Du machst oder wie oft Du Dich verspielst. Anschließend solltest Du die Stelle im Schneckentempo konzentriert üben.

Spiele beide Hände einzeln

Spiele beide Hände einzeln langsam und sei dabei ganz konzentriert auf Deine Finger: Welche Note sollen sie spielen? Welcher Finger ist für welche Note?

Läufe spielen

Läufe in einer Hand

Spiele den Lauf einzeln und punktiert: Lauf_punktiert1 und auch andersherum: Lauf_punktiert2

Läufe in beiden Händen

Spiele den Lauf einzeln für jede Hand, dann zusammen und punktiert.

Spiele nur mit dem Mittelfinger

Spiele zunächst nur mit dem Mittelfinger, danach langsam wieder nach Fingersatz.

Akkorde spielen

Spiele die Akkorde aufgebrochen: Akkord_aufgebrochen statt immer nur zusammen: Akkord

Sprünge spielen

  • Nimm' sie Dir einzeln vor.
  • Spiele sie mit geschlossenen Augen.
  • Nimm' die Hand zwischendurch ganz weg vom Klavier.
  • Spiele sie auch punktiert: Während Du die ersten Töne länger spielst, sollten sich deine Augen bereits auf die nächsten Tasten fokussieren. Ein gleichmäßiger Rhythmus ist hierbei nicht so wichtig. Nimm dir die Zeit, die Du brauchst, um dich auf die Tasten nach dem Sprung zu konzentrieren. Auch hier solltest Du natürlich Punktierung umdrehen und anschließend die ersten Töne nur ganz kurz spielen.

Spiele alle Töne mehrfach

Spiele alle Töne doppelt, dreifach, oder vierfach.

Übe taktweise

Nimm' Dir erst einen Takt vor. Übe ihn ordentlich. Dann belohne Dich und spiele das ganze Stück. Diese Übung kannst Du auch auf eine bestimmte Anzahl von Takten erweitern. Such Dir dabei in der Musik sillvolle Stopp-Punkte. (Bei klassischer Musik gibt es oft eine musikalische Einteilung in vier oder acht Takte. Hier lohnt es sich also auch, einmal vier oder acht Takte am Stück konzentriert zu üben.)

Übe von hinten

Der Schluss bekommt immer das niedrigste Konzentrationslevel. Er sollte deshalb besonders gut sitzen. Hier bietet es sich besonders an, taktweise zu üben: Wenn der letzte Takt gut klappt, dann übst Du den letzten und vorletzten zusammen. So arbeitest Du Dich langsam vom Ende nach vorne. Bei kurzen Stücken (maximal eine Seite) solltest Du das für das ganze Stück so schrittweise machen. Bei längeren Stücken kannst Du das Seite für Seite an verschiedenen Tagen üben.

Mache mit den Händen kleine weiche “Fäustchen”

Versuche beim Klavierspielen immer darauf zu achten, dass deine Finger nahe beieinanderbleiben. Das heißt, dass Du deine Hand nicht unnötig groß hältst, wenn Du keine großen Akkorde oder Sprünge spielst. Dafür kannst Du dir eine “Basisform” merken: Balle deine eine Hand zu einer Faust und lege die andere so darüber, dass die vier längeren Finger auf deinem Handrücken liegen und der Daumen an der Seite der Faust ruht. Jetzt nimmst Du die Faust weg. Deine Finger sollten sich nun in der Basisform berühren (beim Daumen nur die Spitze) oder nur minimal voneinander entfernt sein und eine rundliche Kuppel bilden. In dieser Basisform solltest Du deine Hand, wann immer es möglich ist, haben. Das kannst Du gut mit Oktaven üben: Spiele eine Oktave mit dem Daumen und dem kleinen Finger. Wenn Du die Finger hebst, sollten sich alle Finger sofort zur Basisform zusammenziehen.

Siehe auch

(Externer Link!) Die 6 besten Übungen für die richtige Handhaltung am Klavier